In Gedenken an die Opfer der Shoah
August-Gottschalk-Haus öffnet anlässlich des Holocaust-Gedenktages am Montag, 27. Januar 2025 von 14 – 17 Uhr.
Öffentliche Führung 14.30 Uhr
Holocaust-Gedenktag 2025
Wir erinnern heute, zum 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz-Birkenau der sechs Millionen Opfer des Nationalsozialismus, getötet aufgrund ihrer Religion, ihrer Herkunft, ihrer politischen Einstellung oder ihrer sexuellen Orientierung. Unter den Opfern waren auch Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter und körperlich Versehrte, die durch die staatliche Euthanasie ums Leben kamen.
Bis zur Befreiung durch die Rote Armee am 27. Januar 1945 wurden allein im Konzentrationslager-Komplex Auschwitz, der insgesamt aus drei Lagern bestand und somit das größte Arbeits- und Vernichtungslager war, etwa 1,5 Millionen Juden und viele tausend Sinti, Roma und Polen ermordet.
Unter den Opfern von Auschwitz waren die Esenser und Esenserinnen Josef und Jenny Driels mit ihrem 13jährigen Sohn Rudolf. Ihre Geschichten stehen hier stellvertretend und mahnend für all die Opfer, die es nicht zu vergessen gilt.
Am 1. März 1943 rollte bereits der erste Deportationszug der „Fabrik-Aktion“ in den Osten. Unter den mwhr als 1700 Menschen, die am 3. März 1943 dem Transport Nr. 33 zugeteilt wurden, befanden sich Josef und Jenny Driels aus Esens mit ihrem 13jährigen Sohn Rudolf. Am nächsten Tag kamen 1750 Berliner Juden in Auschwitz an. Sofort wurden 918 Frauen und Kinder aus diesem Transport „sonderbehandelt“, das heißt in den Gaskammern ermordet.
Textauszug aus Rokahr, Gerd: Die Juden in Esens, Aurich 1987.
Die Gefahr des Vergessens ist groß, da die Zeitzeugen nach und nach versterben. Es ist an uns, die Erinnerung wachzuhalten, nicht nur an diesem Tag, und dem aktuell fast wieder gesellschaftsfähigen Antisemitismus und der Fremdenfeindlichkeit entgegenzutreten. Es ist an uns, den Kontakt zu den Überlebenden wie auch zu den Nachfahren unserer ehemaligen Mitbürger, Nachbarn und Freunde zu suchen. Es kann nicht sein, dass in unserer heutigen Zeit, Jüdinnen und Juden in der Öffentlichkeit ihre religiöse Identität verstecken müssen, Anschläge auf ihr Leben fürchten müssen und über Emigration nachdenken. Es stellt sich hier die Frage, was haben wir aus der Vergangenheit gelernt. Wir tragen die Verantwortung dafür, dass so etwas niemals wieder geschieht.